Kirchlicher Segen für vier neue Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr Burghausen

Mit einem jeweils neuem Gerätewagen Logistik 2, Luftkissenboot, All Terrain Vehicle und Kommandowagen haben am Sonntag gleich vier Fahrzeuge aus dem Fuhrpark der Freiwilligen Feuerwehr Burghausen ihren kirchlichen Segen erhalten. Teilweise erhebliche Lieferzeitverschiebungen haben dazu geführt, dass die in einem mehrjährigen Investitionsplan der Stadt Burghausen festgelegten Neubeschaffungen nun nahezu zeitgleich in Dienst gestellt werden konnten. Nach einem Gottesdienst in der Pfarrkirche „Zu Unserer Lieben Frau“ segneten Stadtpfarrer Erwin Jaindl und der evangelische Pfarrer Dr. Diethard Buchstädt die neuen Einsatzmittel. Beim anschließenden Festakt in der Fahrzeughalle der Feuerwehr freute sich Vorsitzender Markus Szehr zahlreiche Ehrengäste begrüßen zu dürfen. Neben den drei Bürgermeistern Florian Schneider, Norbert Stranzinger und Stefan Angstl waren auch zahlreiche Vertreter umliegender Wehren und von Organisationen des täglichen Miteinanders der Einladung gefolgt. Szehr erinnerte in seinem Grußwort daran, dass die Feuerwehr Burghausen fast auf den Tag genau vor 160 Jahren gegründet worden sei und die Herausforderungen in Vielfalt und Komplexität seitdem enorm zugenommen haben. „Die vier neuen modernen Fahrzeuge sind ein adäquates Handwerkszeug, um im Hier und Jetzt effektiv helfen zu können“, so Szehr. Neben der finanziellen Unterstützung durch die Stadt Burghausen ist man auch auf Spendengelder von fördernden Mitgliedern und Unternehmen aus der Privatwirtschaft angewiesen. Vorsitzender Szehr dankte Robert Oberreiter von der Meine Volksbank Raiffeisenbank eG für eine Spende in Höhe von 5.000 €, welche zur Anschaffung des All Terrain Vehicles verwendet wurde, dessen Beschaffungskosten 17.000 € betrugen. Zudem habe man Unterstützung von der Elektro Kreuztpointner GmbH und dem Bauunternehmen Hinterschwepfinger erfahren.

Kommandant Florian Hobmeier ging in seinem Grußwort auf die technischen Details der neuen Fahrzeuge ein und dankte dem Arbeitskreis, welcher sich in zahllosen Stunden um die Beschaffung, Ausschreibung und Abnahme gekümmert hatte. Vor allem das All Terrrain Vehicle hat sich schon bei mehreren Einsätzen bewährt. „Medizinische Notlagen, Brände an unzugänglichen Stellen oder Großveranstaltungen bringen uns immer wieder in die Situation, dass dieses Fahrzeug die einzige Möglichkeit ist, den Einsatzort schnell bzw. überhaupt zu erreichen“, so Hobmeier. Das Gefährt ermöglicht schnell und effektiv in unwegsames Gelände vorzudringen, welches für Großfahrzeuge unzugänglich ist. Schmale Fuß- und Radwege entlang von Wöhrsee und Salzach, oder auch am Hechenberg sind mit dem neuen Gefährt ohne Probleme passierbar.
Das neue Luftkissenboot von einem slowenischen Spezialanbieter wird nun als Ersatz für das mittlerweile in die Jahre gekommene Hovercraft in Dienst gestellt, welches sich vielfach bewährt und als ideales Einsatzmittel für die heimischen Gewässer mit zahlreichen Untiefen und wandernden Kiesbänken erwiesen hat. „Das neue Boot ist agiler, wendiger und vor allem deutlich leichter als sein Vorgänger und hat bereits bei ersten Übungsfahrten überzeugt“, erklärt Hobmeier. Finanziert wurden die zur Anschaffung des Luftkissenbootes benötigten Mittel in Höhe von 27.000 € durch Spendengelder des Feuerwehrvereins. Der neue Kommandowagen auf Basis eines Volvo XC60 Recharge stellt eine deutliche Erleichterung im Tagesgeschäft für den Kommandanten und weitere Führungskräfte dar. Mehrmals pro Woche stehen Termine im vorbeugenden Brandschutz, zu Begehungen, Abstimmungen oder Besprechungen an, die mit diesem Fahrzeug problemlos, ohne aufwendige Parkplatzsuche und rein elektrisch erreicht werden können. Zudem kann im Alarmfall einer der Kommandanten oder ein Zugführer unverzüglich die Einsatzstelle anfahren, auch wenn er im näheren Umkreis von Burghausen unterwegs ist. Das Fahrzeug, dessen Beschaffungskosten sich auf 67.000 € belaufen, wurde über das Autohaus Pichlmeier in Kirchdorf gemeinsam mit VolvoCars Deutschland konfiguriert. Den feuerwehrtechnischen Aufbau hat die Fa. ITK-Klein Kommunikationstechnik aus Altdorf bei Landshut übernommen. Eine weitere große Unterstützung wird der neue Gerätewagen Logistik 2 mit seinen vielfältigen und variablen Einsatzmöglichkeiten sein. Das Fahrgestellt vom Hersteller Scania überzeugt mit einer äußerst robusten Bauweise, großen Tragfähigkeit und ganz speziell mit einer äußerst geräumigen Mannschaftskabine, welche auch längere Einsatzfahrten in überregionale Katastrophengebiete deutlich angenehmer macht. Das Fahrzeug führt eine kleine feste Ausrüstung mit und wird als Logistik- und Nachschubkomponente eingesetzt. Der Großteil der Beladung kann durch bis zu sechs Rollcontainer variabel bestückt werden. Der feuerwehrtechnische Aufbau erfolgte durch die Firma Lentner in Hohenlinden. Die Beschaffungskosten in Höhe von 410.000 € wurden vom Freistaat Bayern mit einem Betrag von 37.000 € gefördert.

Erster Bürgermeister Florian Schneider würdigte in seinem Grußwort das enorme Engagement, mit dem die Feuerwehrdienstleistenden in Burghausen ihr Ehrenamt, nicht selten bis zur Belastungsgrenze, zum Wohl und Schutz der Allgemeinheit, ausüben. Burghausen sei hier als Schutzgebiet der Wehr besonders herausfordernd. Mit der historischen Bebauung bis zur modernen Großindustrie, über verschiedene Gewässer, eine Eisenbahntrasse, zahlreiche andere Verkehrswege und ein dichtes Angebot an Veranstaltungen gibt es vielfältige und anspruchsvolle Herausforderungen. „Im Stadtrat waren wir uns bei jeder getätigten Beschaffung schnell einig, diese zu bewilligen und so das anspruchsvolle Ehrenamt Freiwillige Feuerwehr zu unterstützen“, so Schneider.

Abschnittsfeuerwehrkommandant Johann Stegbuchner vom Bezirksfeuerwehrkommando Braunau betonte in seinem Grußwort, dass die grenzübergreifende Zusammenarbeit österreichischer und deutscher Wehren elementar zur gemeinsamen Bewältigung der immer größer werdenden Aufgaben ist, und auch in Zukunft an Bedeutung gewinnen wird. „Die Zusammenarbeit der Freiwilligen Feuerwehr Burghausen mit den österreichischen Kameraden wird hier seit vielen Jahren vorbildlich gelebt“, erklärt Stegbuchner. Als Dank und Anerkennung zeichnete er den Vorsitzenden der Burghauser Wehr, Markus Szehr, im Anschluss mit der „Feuerwehr-Verdienstmedaille des Bezirks Braunau 3. Stufe“ aus.
Zu zünftiger Unterhaltungsmusik der „Blechduinmusi“ wurde im Anschluss der gesellige Teil mit einem Weißwurstfrühschoppen eröffnet und die neuen Fahrzeuge vorgestellt.