Der schwere Atemschutz wurde Mitte der 60er Jahre in den Feuerwehren eingeführt und viele Feuerwehreinsätze sind schon lange nicht mehr ohne ihn denkbar. Er wird immer dann eingesetzt, wenn die Umluft für den Feuerwehrmann gefährlich werden kann. Rauchgase, aber auch andere Gase, sind nicht nur meist giftig, sondern verdrängen auch die atembare Umluft.
Im Landkreis Altötting ist seit 1985 ist die Atemschutzausbildungstelle im Feuerwehrhaus der Stadt Burghausen untergebracht. Hier werden jedes Jahr die Atemschutzgeräteträger und CSA- Träger des Landkeises Altötting ausgebildet.
Desweiteren ist jeder Atemschutzgeräteträger dazu verpflichtet, einmal im Jahr einen Belastungstest in der Atemschutzstrecke zu bestehen.
Zusätzlich wurde vom Land Bayern eine gasbefeuerte Brandsimulationsanlage für die sogenannte „Heisse Ausbildung“ zur Verfügung gestellt.
Atemschutzstrecke
Laut Feuerwehrdienstvorschrift 7 (FwDV7) muss jeder Atemschutzgeräteträger jährlich eine Belastungsübung in der Atemschutz-Übungsanlage ablegen.
Die Atemschutzübungsstrecke des Landkreises Altötting befindet sich seit dem Jahr 1985 in den Räumlichkeiten der Feuerwehr Burghausen. Hier werden in den Wintermonaten alle Geräteträger des Landkreises Altötting auf ihre körperliche Belastbarkeit geprüft.
Hierzu wird truppweise in die verdunkelte Strecke gegangen. Ein Feuerlöscher muss von den Feuerwehrleuten durch das Labyrinth gebracht werden, vorbei an Heizzonen (70°C), und durch die Kriechstrecke.
Vor dem Durchgang der Übungsstrecke müssen die Feuerwehrdienstleistenden ihre Belastbarkeit noch an zwei kraftbetätigten Übungsgeräten unter Beweis stellen. 13,5 Meter gilt es auf einer Endlosleiter, sowie 60 Meter auf einem Laufband zurückzulegen. Im Anschluss an die Übungsstrecke warten zwei weitere Übungen, in Form eines Hand- und Fahrradergometers. Jede dieser vier Disziplinen muss mit der kompletten persönlichen Schutzausrüstung und unter schwerem Atemschutz absolviert werden.
Im Leitstand kann der gesamte Übungsablauf zentral überwacht werden. Die Geräte des Vorbereitungsraumes werden von hier gesteuert. Die verdunkelte Strecke wird mittels 4 Infrarotkameras überwacht und die Gitter sind mit wenigen Handgriffen zu entfernen, um im Notfall jeder Zeit eingreifen zu können.
Auch die im Haus jährlich statt findenden Atemschutzgeräteträgerlehrgänge müssen diese Strecke passieren.
Anmeldungen werden nur über den Kreisverband Altötting entgegen genommen. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.
Brandsimulationsanlage
Der Einsatz ist plötzlich ganz anders als im Lehrbuch beschrieben, 700°C heiss und lebensgefährlich. Um eine realitätsnahe praktische Ausbildung zu erreichen hat sich deshalb in den letzten Jahren die so genannte „Heissausbildung“ in Brandübungsanlagen bewährt.
Untersuchungen haben ergeben, dass sich Brände innerhalb von Gebäuden verändert haben. Die heutigen Bauweisen mit hochwertiger Isolierung und vielen Kunststoffen führt im Brandfall innerhalb kürzester Zeit zu einer wesentlich stärkeren Rauchgaskonzentration und höheren Temeraturen als noch vor einigen Jahren.
Oftmals werden die Einsatzkräfte bei Brandeinsätzen erstmals mit dem Feuer konfrontiert. Dabei kann es zum Teil zu erheblichen Verletzungen kommen. Hier jedoch kann unter fachmännischer Aufsicht das Vorgehen in einen Brandraum, das Einschätzen von Situationen und das richtige Handeln trainiert werden.
Auch der Freistaat Bayern hat erkannt, dass eine solche Ausbildung für Feuerwehrleute wichtig ist. Aus diesem Grund wurden gleich mehrere ortsfeste Anlagen für die Feuerwehren in Bayern zur Verfügung gestellt. Auch dem Landkreis Altötting wurde eine solche gasbefeuerte Übungsanlage übergeben, die in Burghausen aufgestellt wurde.
Aber nicht nur von den Feuerwehren des Landkreises Altötting wird diese Möglichkeit des Trainigs genutzt. Auch aus den benachbarten Landkreisen und aus Österreich kommen viele Teilnehmer zum Üben zu uns.
Anmeldungen werden nur über den Kreisverband Altötting entgegen genommen. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.
Video zum Atemschutz: