Ein Brand auf dem Gelände der Firma Staudhammer in der Terminalstraße war das Szenario, das einer von der Freiwilligen Feuerwehr Burghausen organisierten Großübung am vergangenen Montag zugrunde gelegt wurde. Gegen 19 Uhr rückte ein Großaufgebot, bestehend aus 70 Einsatzkräften der Freiwilligen Feuerwehren Burghausen, Raitenhaslach und Mehring, sowie der BRK-Bereitschaft Burghausen zum angenommenen Brand in das Industriegebiet aus. Realitätsnah simuliert stellte sich die Situation beim Eintreffen äußerst dramatisch dar. Kunstnebel drang aus der Fahrzeughalle des Fuhrunternehmens und ein Einweiser meldete mehrere abgängige Personen, die noch im Objekt vermutet wurden. Das Feuer ging offensichtlich von einer Werkstattgrube aus, in der zum Zeitpunkt des Brandausbruchs Schweißarbeiten an einem darüberstehenden Lkw durchgeführt wurden. Der Brandrauch hatte sich mittlerweile bis auf das angeschlossene Verwaltungsgebäude ausgedehnt, in dem weitere abgängige Personen vermutet wurden. Insgesamt 10 Trupps unter schwerem Atemschutz gingen daraufhin zur Brandbekämpfung und Personenrettung ins Gebäudeinnere vor. Unter dem Lkw auf der Werkstattgrube konnten tatsächlich zwei bewusstlose Instandhaltungsmitarbeiter festgestellt werden. Um deren Rettung zu ermöglichen, musste der Lkw mit der Seilwinde eines Rüstwagens von der Grube gezogen werden. Um eine weitere Brandausbreitung zu vermeiden, wurde über die Drehleiter ein Löschangriff von außen vorgenommen. Währenddessen konnten weitere Personen aus dem Verwaltungsgebäude von der Feuerwehr ins Freie gerettet und dem Rettungsdienst übergeben werden. Zufrieden zeigte sich am Ende Übungsplaner und Kreisbrandmeister Andreas Spindler, welcher das Gelände nicht ohne Hintergedanken ausgewählt hatte. „Bei dieser Übung wurde die Löschwasserversorgung des erst kürzlich erschlossenen Industriegebietes unter Realbedingungen erstmals getestet“, so Spindler. Übungsleiter Thomas Lindner sah in der erfolgreichen Übung eine Win-win-Situation für die Feuerwehr und den Betreiber des Fuhrunternehmens. „Unsere Einsatzkräfte haben hier die Möglichkeit, praxisnah zu üben und das Unternehmen profitiert davon, dass die Feuerwehr im Ernstfall bereits Objektkenntnis besitzt und noch effektiver helfen kann“, erklärt Lindner. Wichtig war auch, dass die wehr- und organisationsübergreifende Zusammenarbeit zwischen mehreren Feuerwehren und dem Rettungsdienst erstmals seit längerer Zeit wieder geübt werden konnte. „Hier ist Koordination und Kommunikation, sowie ein funktionierender Führungsapparat entscheidend“, erklärt Kreisbrandinspektor Johann Bernhard, welcher die Übung für die Kreisbrandinspektion Altötting begleitet hatte. Das Übungsende ging mit dem Aufziehen einer Unwetterfront einher, welche der Freiwilligen Feuerwehr Burghausen wenig später noch einen echten Einsatz mit einem vollgelaufenen Keller bescheren sollte.
Drohnenaufnahmen: Markus Ballerstaller