Feuerwehr übt Ernstfall im Krankenhaus

Ein Brand in der Kreisklinik Burghausen war das Szenario, das vergangenen Montag einer größer angelegten Übung der Freiwilligen Feuerwehr Burghausen zugrunde gelegt wurde und glücklicherweise nur fiktiv stattfand. Dennoch folgte der Ablauf bei der Alarmierung und Vorgehensweise der Rettungskräfte dem gleichen Schema, wie es auch bei einem echten Schadensfall Anwendung finden würde. Als erstes wurde die Brandmeldeanlage der Klinik auf den Brand aufmerksam und deren Auslösen alarmierte die Feuerwehr. Im Jahresmittel rückt alleine die Freiwillige Feuerwehr Burghausen zu etwa 60 derartiger Brandmeldealarme in verschiedenste Objekte im ganzen Stadtgebiet aus. Hierbei handelt es sich oftmals um Fehlalarme aufgrund technischer Störungen, bedingt durch Umwelteinflüsse oder auch durch ganz banale Gründe, wie angebrannte Speisen. Dennoch wird jede automatische Feuermeldung wie ein echter Brand behandelt. Es gibt zahllose Beispiele, wo sich die Einsatzkräfte dann auch einem echten Schadensereignis ausgesetzt sahen und aufgrund der frühen Feststellung mit großem Zeitvorteil gegen dieses ankämpfen konnten.

Im Fall der Krankenhausübung konnte bei der Erkundung festgestellt werden, dass der Melder in einem Patientenzimmer im vierten Obergeschoss der Klinik ausgelöst hatte. Ein erster Trupp unter Atemschutz bestätigte bereits eine dichte Rauchentwicklung, welche mit Kunstnebel simuliert wurde. Im Zimmer eines durch eine Sauerstoffmaske beatmeten Patienten war im Bettbereich ein Feuer ausgebrochen. Durch die Atemunterstützung kommt es unweigerlich zu einer hohen Sauerstoffsättigung in der unmittelbaren Umgebung des Patienten, welche stark brandbeschleunigend wirkt und zur Folge hatte, dass bereits weite Teile der Zimmereinrichtung in Brand geraten waren. Durch einen massiven Einsatz von Atemschutzgeräteträgern konnten die Patienten angrenzender Zimmer durch eine so genannte horizontale Querevakuierung mit ihren Betten in einen nicht-betroffenen Brandabschnitt in der gleichen Etage geschoben werden. Bei der Wasserförderung im Gebäude erwies sich die im Treppenhaus fest verbaute Steigleitung als große Erleichterung. Nach etwa einer Stunde stellte sich der Übungserfolg ein und alle Beteiligten analysierten das Geschehene im Rahmen einer gemeinsamen Übungsnachbesprechung. Der vierte Stock der Klinik, in dem die Übung stattfand, steht zurzeit leer. „Das ist für uns natürlich ein ideales Übungsobjekt und nicht zuletzt der Brand bei der Firma Brodschelm hat gezeigt, welche immensen Vorteile es bringt, wenn unsere Kräfte Objekte durch Übungen schon kennen“ erklärte Kommandant Florian Hobmeier. Von Klinikseite verfolgte Gregor Mack die Übung, welcher für Qualitäts- und klinisches Management zuständig ist. „Wir auf Betreiberseite haben für interne Abläufe bei derartigen Ereignissen Notfallpläne und es war auch für uns sehr aufschlussreich, das realitätsnahe Vorgehen der Feuerwehr beobachten zu können“, so Mack.