Übung: Brand in der Hammerschmiede

Dicke Rauchschwaden quollen vergangenen Montagabend aus der Hammerschmiede in der Tittmoninger Straße. Als ein Großaufgebot der Freiwilligen Feuerwehr Burghausen herbei eilte, war es für viele Passanten nicht zu unterscheiden, ob es sich um eine echte Schadenslage, oder um die obligatorische Montagsübung der Feuerwehr handelt. Glücklicherweise war letzteres der Fall. Als Übungsszenario wurde angenommen, dass ein Feuer bei Schmiedearbeiten im Bereich der Esse außer Kontrolle geraten war und sich über das Gebäude ausbreitete. Drei Personen, welche sich nicht mehr eigenständig ins Freie retten konnten, waren hilflos im Objekt eingeschlossen. In der über der Schmiede liegenden Dreherei wurde einer Person der rettende Weg ins Freie durch starke Verrauchung versperrt. Auch dieser Gebäudeteil drohte aufgrund fortschreitender Brandausbreitung ein Raub der Flammen zu werden. Mehrere Trupps unter schwerem Atemschutz gingen zur Menschenrettung ins Gebäude vor. Parallel dazu wurde eine Löschwasserversorgung aus einem zum Objekt gehörenden Weiher aufgebaut. Ergänzend zum Schmiedefeuer wurde das Gebäudeinnere stark mit Kunstnebel verraucht, was eine besondere Erschwernis für die vorgehenden Trupps unter Nullsicht war. Nachdem die drei Personen gefunden waren und ins Freie gerettet werden konnten, beschränkten sich die Maßnahmen der Feuerwehr auf die kontrollierte Brandbekämpfung.

Beeindruckt über den Realitätsbezug der Übung zeigte sich im Anschluss Zugführer Andreas Spindler, welcher das Szenario ausgearbeitet hatte. „Für uns ist die Hammerschmiede ein Traumobjekt für Übungen, denn mit dem betriebenen Schmiedefeuer und der Temperaturentwicklung in der Esse haben wir die Möglichkeit, mit Echtfeuer zu üben“, so Spindler. Im Einsatzfall erweist sich Europas älteste betriebene Hammerschmiede allerdings als äußerst heikel. Historisch gewachsene und eng beieinander liegende Bausubstanz auf dem Gelände, der Hang auf der Rückseite und der Zugang über die viel befahrene Tittmoninger Straße, welche in diesem Bereich immerhin Bundesstraße ist, stellen die Feuerwehr im Realfall vor große Herausforderungen. Kommandant Franz Haringer dankte anschließend der Familie Wagenhofer, welche als Betreiber der Schmiede das Objekt zur Übung zur Verfügung stellte. Als Langzeitfolge profitieren beide Seiten von dieser Übung; sowohl die Feuerwehr, als auch die Eigentümer. „Unsere Einsatzkräfte kennen das Objekt und können zielgerichtet vorgehen. Das hilft, Leben zu retten und den Schaden möglichst gering zu halten“, so Haringer abschließend.