Der vergangene Sonntag war wohl einer der geschichtsträchtigsten Tage in der 155-jährigen Gesichte der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Burghausen. Strahlender Sonnenschein, der Fuhrpark auf Hochglanz poliert und ein Feuerwehranwesen, das durch umfangreiche Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen in den letzten Monaten zu einem wahren Schmuckstück geworden ist. Festlich und feudal war nicht nur die Kulisse, sondern auch der Beginn des Festaktes, zu welchem ein von Stadtpfarrer Erwin Jaindl gestalteter Gottesdienst auf dem Anwesen den Auftakt gab. Gastprediger Dr. Diethard Buchstätt, welcher die Messe mitgestaltete, wies in seinen Ausführungen auf die Bedeutung der großen Wertegemeinschaft hin, welche in einer Feuerwehr vereint ist und treu Jesu Christ dem Nächsten zur Hilfe eilt. Anschließend erhielt das neue Mittlere Löschfahrzeug, sowie das umgebaute Feuerwehrhaus, den kirchlichen Segen. Als stetiges Zeichen dafür durfte die Feuerwehr von Stadtpfarrer Erwin Jaindl ein gesegnetes Kreuz und einen Schutzengel in Empfang nehmen, welche einen ehrenden Platz finden werden.
Nach dem Gottesdienst läutete Vorstandsvorsitzender Thomas Lindner mit seiner Begrüßung den weltlichen Teil ein. Unter den etwa 500 Gästen waren zahlreiche Politiker, Vertreter aus Wirtschaft, von anderen Organisationen und Verbänden und von den Burghauser Schulen und Kindergärten der Einladung gefolgt. Auch wohnten zahlreiche Vertreter der am Umbau beteiligten Firmen der Einweihung bei, auf welche Kommandant Franz Haringer in seinem Grußwort näher einging. „Teilweise 14 gleichzeitig arbeitende Gewerke, 24 Kilometer verlegte Elektrokabel und zahllose Stunden der Planung, Durchführung und Überwachung sind Kenngrößen einer Mammutaufgabe, die nur durch die gute Kooperation und die bei einem Altbau erforderliche Kompromissbereitschaft aller bewältigt werden konnte“, so Haringer. Nicht zuletzt, war es aber auch Haringer selbst, der gemeinsam mit seinem Stellvertreter Florian Hobmeier, maßgeblicher als jeder andere, mit großem Elan, Opferbereitschaft und Ideenreichtum, den Umbau zum heutigen Erfolg getrieben hat.
Erster Bürgermeister Hans Steindl brach wiederholt eine Lanze für die Feuerwehr und bekräftigte, dass die Stadt mit dem Investionsvolumen von rund 2,7 Mio € ein klares Zeichen für die Feuerwehr gesetzt hat. Die Erweiterungen um neue Stellplätze, Sanitär-, Schulungs,- Verwaltungs- und Ausstellungsräume geben den Ehrenamtlichen eine nun zeitgemäße Basis, um Ihrer Aufgabe auch in Zukunft gerecht werden zu können. Nicht weniger ausschlaggebend ist aber auch der Standort mitten in der Stadt, zu welchem man sich mit dem Umbau nun deutlich bekannt hat. „Neben kurzen Wegen zählt vor allem aber auch die Symbolkraft. Hier wird Ehrenamt auf höchstem Niveau betrieben, das gehört in die Mitte der Gesellschaft und darf nicht eben mal nebenher laufen“, erklärte das Stadtoberhaupt.
Kreisbrandrat Werner Huber hob die Bedeutung der Freiwilligen Feuerwehr Burghausen auf Kreisebene hervor. „Hier finden zahlreiche Lehrgänge und Ausbildungen für Feuerwehrkräfte aus dem ganzen Landkreis statt. Die Investition der Stadt Burghausen kommt also allen Feuerwehren zu gute“, so KBR Huber. Dem schloss sich Landratstellvertreter Hubert Gschwendtner an.
Gastgeschenke überreichten der Kommandant der FF Ach, Christoph Patsch, der Leiter der BRK-Bereitschaft Burghausen, Tobias Zadny, und der Kommandant der FF Nindorf, Ingo Söhl. Sie werden einen besonderen Platz im neu-gestalteten Feuerwehrhaus finden. Dies war zugleich der Abschluss des Festakts und läutete den gemeinsamen Mittagstisch, Kaffee und Kuchen und vergnüglichen Festbetrieb mit der Lindacher Blaskapelle ein.
Welche Leistungsdichte den Ehrenamtlichen der Freiwilligen Feuerwehr Burghausen abverlangt wird, wurde während des Festwochenendes wieder deutlich. Sowohl während des Festabends zu 50 Jahre Jugendfeuerwehr am Samstag, als auch während der Einweihung am Sonntag mussten die Kräfte von der Feier zu Einsätzen eilen.