Übung: Angenommener Wohnungsbrand im „Hochhaus“

Dramatische Szenen spielten sich am vergangenen Montag bei einem angenommenen Wohnungsbrand in einem Mehrparteienhaus in der Robert-Koch-Straße ab. Hilfeschreie, Feuerschein und Rauchentwicklung aus einem Fenster aus dem 6. Obergeschoß erwarteten die eintreffenden Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Burghausen. Glücklicherweise handelte es sich nur um eine realitätsnahe Übung, welche den Bewohnern im Vorfeld angekündigt wurde. Das Objekt, welches in der Entstehung der Neustadt lange Zeit als höchstes Gebäude galt und daher im Volksmund auch als „Hochhaus“ bezeichnet wird, ist für die Feuerwehr keineswegs unbekannt. Zuletzt war es dort am 2. Oktober 2009 zu einem verheerenden Wohnungsbrand im 2. Obergeschoss gekommen, bei dem aufgrund der starken Rauchentwicklung 17 Verletzte zu beklagen waren. Die Burghauser Wohnbau GmbH hatte in den Folgejahren massiv in die brandschutztechnische Ertüchtigung und Modernisierung der Liegenschaft investiert. Doch auch 68 Jahre nach seiner Errichtung stellt das optisch markante Gebäude, welches mit einem der ersten Fahrstühle der Stadt einen ersten Hauch von Urbanität nach Burghausen brachte, ein Objekt dar, das regelmäßig von der Feuerwehr beübt wird.
Dass der angenommene Brand ausgerechnet in einer der höchstgelegenen der 24 Wohnungen ausgebrochen war, stellte die Einsatzkräfte bei der jüngsten Übung vor eine zusätzliche Herausforderung. „Der lange Angriffsweg über das Treppenhaus in den sechsten Stock ist für die unter schwerem Atemschutz vorgehenden Einsatzkräfte eine hohe körperliche Belastung“, erklärt Zugführer Michael Hauf, welcher bei der Übung die Position des Einsatzleiters bekleidete. Parallel zum Innenangriff mit der obersten Prämisse der Menschenrettung und Brandbekämpfung wurde die Drehleiter der Feuerwehr vor dem Gebäude in Stellung gebracht. Neben der Rettung von Personen durch Fensteröffnungen und der Möglichkeit einer Brandbekämpfung von außen, kann über das Hubrettungsfahrzeug auch ein zweiter Rettungsweg für die im Gebäude vorgehenden Einheiten sichergestellt werden. Diese hatten den Brandherd schnell auf das Schlafzimmer der Wohnung im Dachgeschoss lokalisiert. Zahlreichen Trupps unter schwerem Atemschutz gelang es in den Folgeminuten, sechs verletzte Personen, welche zum Teil durch Übungspuppen simuliert wurden, zu retten, und den Brand zu bekämpfen.
Äußerst zufrieden zeigte sich Kommandant Florian Hobmeier, welcher als Beobachter den Übungsverlauf verfolgte und froh ist, dass der Feuerwehr regelmäßig derartige Objekte zu Übungszwecken zur Verfügung gestellt werden. „Im Ernstfall hilft die bei Übungen gewonnene Objektkenntnis unseren Einsatzkräften, sich schneller im Gebäude orientieren und effektiver helfen zu können“, erklärt der Kommandant abschließend.