Jahreshauptversammlung: Feuerwehr blickt auf herausforderndes Covid-Jahr zurück

Am vergangenen Freitagabend hatte die Freiwillige Feuerwehr Burghausen endlich die Möglichkeit, im Rahmen ihrer Jahreshauptversammlung auf das Jahr 2020 zurückzublicken, in der Ausführung zahlreicher Berichte Rechenschaft über das Geleistete zu geben und Ehrungen und Beförderungen vorzunehmen. Im Burghauser Bürgerhaus konnte die ursprünglich für März geplante Veranstaltung nun unter der Einhaltung strenger Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen aufgrund der aktuell geringen Infektionszahlen stattfinden. Zahlreiche Ehrengäste aus Kommunalpolitik, Wirtschaft, Kirche, anderer Hilfsorganisationen und Nachbarwehren durfte Vorstandsvorsitzender Thomas Lindner neben den aktiven Feuerwehrdienstleistenden und den Mitgliedern der Jugendfeuerwehr, sowie den Reservisten begrüßen.

Im Totengedenken, welches von den Lindacher Bläsern musikalisch gestaltet wurde, gedachte man der verstorbenen Angehörigen der Wehr. Im vergangenen Jahr mussten die Kameraden Ehrenmitglied Lorenz Schnitzenbaumer zu Grabe tragen.

Im Bericht des Vorsitzenden informierte Thomas Lindner über die Aktivitäten und Termine des Feuerwehrvereins. Bei zahlreichen weltlichen und kirchlichen Veranstaltungen prägt die Feuerwehr für gewöhnlich das gesellschaftliche Leben in der Stadt. Da dieses im letzten Jahr coronabedingt kaum stattfinden konnte, ging die Zahl der Veranstaltungen von 63 auf 21 zurück. Zu den Höhepunkten zählte hier die Fahrzeugweihe der neuen Drehleiter.

Kommandant Florian Hobmeier informierte in seinem Rechenschaftsbericht über das enorme Pensum, das die 68 aktiven Mitglieder der Wehr ehrenamtlich im zurückliegenden Jahr geleistet haben. So musste die Wehr zu 240 Einsätzen ausrücken, welche sich auf 51 technische Hilfeleistungen, 22 Brände mit Echtfeuer, 18 Drehleiterrettungen, 11 Tierrettungen, 27 Türöffnungen bei akuter Gefahr, 20 Unwetterereignisse, 4 Gefahrguteinsätze, 19 Täuschungsalarme, 38 technische Fehlalarme, 3 böswillige Fehlalarme, 6 sonstige Einsätze und 21 Sicherheitswachen gliedern. 45 Personen wurden hierbei von der Feuerwehr gerettet. 7 Personen konnten nur noch tot geborgen werden. Nicht selten stießen die Einsatzkräfte an die Grenze ihrer Belastbarkeit. Beispielsweise ein die Silvesternacht andauernder Kampf gegen einen Großbrand oder die Konfrontation mit tragischen Schicksalen, wie sie unvermutet hinter jeder Wohnungstür aufwarten können, seien gerade im zurückliegenden Jahr besonders belastend gewesen, da coronabedingt der gesellschaftliche Ausgleich durch Kameradschaftspflege fehlte. Deshalb ist es beachtlich, dass mit viel Weitblick und Disziplin, sowie durch den immensen persönlichen Einsatz eines jeden Einzelnen, auch im letzten Jahr das enorme Pensum an Aufgaben in gewohnter Qualität und Zuverlässigkeit abgearbeitet werden konnte. Aufgrund der Kontaktbeschränkungen war es notwendig, die Gruppengröße bei Übungen zu reduzieren, was zu einer enorm hohen Anzahl von 171 Übungen führte.

Auch das Leben in der Jugendfeuerwehr wurde durch die Pandemie massiv beeinträchtigt, wie Jugendwart Anton Maier in seinem Jahresbericht ausführte. 16 Nachwuchskräfte wurden in der Jugendfeuerwehr ausgebildet, wobei einem Austritt fünf Neuzugänge gegenüberstanden. Trotz aller Einschränkungen war es in den Sommermonaten möglich, dass 12 Jugendliche das Leistungsabzeichen „Jugendflamme“ der Deutschen Jugendfeuerwehr erfolgreich ablegten.

Stellvertretender Kassenführer Julian Danner informierte die Versammlung über die Kassenbewegungen des letzten Jahres. Nachdem durch die Prüfer Wenzel Breu und Helmut Baumgartner eine vorbildliche Kassenführung bestätigt wurde, entlastete die Versammlung die Vorstandschaft.

Erster Bürgermeister Florian Schneider dankte den Mitgliedern für ihr unermüdliches Engagement. „Auch in diesen schwierigen Zeiten ist und war auf die Feuerwehr immer Verlass und angesichts des enormen Arbeitspensums und Einschränkungen des Privatlebens kann man hier von Ehrenamt par excellence sprechen“, so das Stadtoberhaupt.

Kreisbrandrat Franz Haringer würdigte in seinem Grußwort die bedeutende Rolle, welche die Feuerwehr Burghausen über die Stadtgrenzen hinweg auf Landkreisebene einnimmt. In der Kreisausbildungsstelle für Atemschutzgeräteträger im Feuerwehr Burghausen durchlaufen jährlich unzählige Einsatzkräfte aus dem näheren Einzugsgebiet Ausbildungseinheiten und Belastungsübungen. Zudem wird das Schiedsrichterteam für die Leistungsprüfung Wasser aus Reihen der Feuerwehr Burghausen rund um Kreisbrandmeister Andreas Spindler gestellt, welches im ganzen Landkreis Leistungsprüfungen abnimmt.

Brandrat Johann Stegbuchner vom Bezirksfeuerwehrkommando Braunau stellte die gute Zusammenarbeit der Feuerwehren über die Salzach als Staatsgrenze hinweg heraus.

Polizeihauptkommissar Andreas Hinterschwepfinger sieht in Polizei und Feuerwehr zwei verlässliche Partner des täglichen Miteinanders. Vor allem die jüngsten Einsätze, wie die Vermisstensuche an der Salzach, oder die entlaufene Rinderherde an der B 20 zeigten, dass die Feuerwehr innerhalb kürzester Zeit mit einer großen Anzahl von Einsatzkräften qualifiziert Hilfe leisten und die Polizei unterstützen kann“, so Hinterschwepfinger.

Im Zuge der Versammlung wurden folgende Ehrungen, Ernennungen und Beförderungen ausgesprochen:

Ehrung für Zugehörigkeit:
20 Jahre: Robert Heindl
40 Jahre: Peter Fricke, Richard Kreil, Thomas Lindner

Beförderung zum:
Feuerwehranwärter: Sebastian Glombik, Lola Jordan
Löschmeister: Julian Danner, Julian Kern, Benjamin Reichardt
Oberlöschmeister: Vincenzo Bucci

Eintritte: Sandra Eder, Julia Hobmeier, Lola Jordan, Sebastian Glombik, Henning Weiß, Ivan Kovalcek, Sebastian Swarczynski, Faltermeier Elias

Austritte: Andreas Pfefferl, Adeline Henneberg, Sandro Damoser, Lena Buchmeier, Maximilian Meissner, Silvia Leitl

Unter folgendem Link können Sie den Jahresbericht herunterladen: Jahresbericht 2020

Unter folgendem Link können Sie den Jahresrückblick ansehen: