Das Aufstellen eines Maibaums ist auch in Burghausen gelebte und beliebte Tradition. Im Wechsel mit Raitenhaslach wird vom Trachtenverein Almenrausch-Lindach und der Freiwilligen Feuerwehr auch im Burghauser Stadtpark ein Maibaum aufgestellt. Während pandemiebedingt im letzten Jahr in Raitenhaslach auf das Aufstellen gänzlich verzichtet wurde, entschieden sich die Verantwortlichen in Burghausen in diesem Jahr, den Baum aufzustellen. Unterstützt hat dieses Vorhaben von vorn herein auch Erster Bürgermeister Florian Schneider. „Wir von der Stadt unterstützen es, das Brauchtum coronakonform zu begehen und nicht untergehen zu lassen“, erklärt das Stadtoberhaupt. Und so war in diesem Jahr auch alles grundlegend anders. Während in Prä-Corona-Zeiten noch Tausende an diesem Maifeiertag dem Aufstellen des Baumes beiwohnten und es ein beliebter Höhepunkt des Veranstaltungskalenders war, musste der Rahmen in diesem Jahr auf das Minimale zurückgefahren werden. Während der Baum sonst traditionell nur mit Muskelkraft aufgestellt wurde, zog ihn in diesem Jahr ein Bagger in die Höhe, da der Kontakt von vielen Menschen an den Schwaiberln vermieden werden musste. Symbolisch hievte den Baum ein kleiner Kreis aus den Mitgliedern der beiden Vereine mit entsprechenden Schutzmaßnahmen nach oben. Auf den Getränkeausschank und das ansonsten reichhaltige kulinarische und kulturelle Angebot mit Aufführungen der verschiedenen Gruppen des Trachtenvereins, musste verzichtet werden. Lediglich ein paar einzelne Musikanten ließen einen Hauch der Stimmung aufkommen, die an diesem Feiertag sonst vorherrscht.
Während der Baum das letzte Mal noch von Horst Kiauka vom Fröhlich-Hof gestiftet wurde, mussten sich die Verantwortlichen nun wieder eines deutschen Baumes bedienen. Der Grenzübertritt verhinderte nämlich den Transport des Baumes vom in Österreich gelegenen Fröhlich-Hof nach Burghausen. Als Stifter sprang nun dankenswerterweise kurzerhand Altbürgermeister Hans Steindl in die Bresche. So konnten die Verantwortlichen auch in diesem Jahr über ein wahres Prachtexpemplar von Maibaum verfügen.
Nach etwa einer Stunde war es dann so weit und der Stadtpark hatte mit dem Maibaum wieder sein Wahrzeichen zurück. „Wir wollten mit dem Aufstellen auch ein positives Zeichen setzen, dass das Leben weiter geht; nur eben anders“, erklärte Feuerwehr-Vorstandsvorsitzender Thomas Lindner welcher sich vollauf zufrieden mit dem coronakonformen Ablauf zeigte.