Im größeren Rahmen übte die Freiwillige Feuerwehr Burghausen vergangenen Montag mit einem angenommenen Brand den Ernstfall im Freizeitheim. Mit einem Übungsalarm um kurz nach 19 Uhr ging bei der Feuerwehr eine Meldung ein, wie sie für die Einsatzkräfte zum Tagesgeschäft gehört. Das Objekt ist nämlich durch eine Brandmeldeanlage überwacht, welche plangemäß ausgelöst hatte. „Bei diesem Alarmstichwort haben wir aufgrund der großen Anzahl der in Burghausen ausgestatteten Objekte und zahlreichen Alarme große Routine“, erklärt Übungsleiter und Kommandantenstellvertreter Andreas Spindler. Die Ursache dieser Alarme ist hierbei vielfältig. Von einem Täuschungsalarm durch bspw. bei Bauarbeiten aufgewirbelten Staub oder Hitzestau bei sommerlichen Temperaturen, bis hin zu einem Echtfeuer ist alles möglich. „Deshalb wird jeder Brandmeldealarm automatisch wie ein bestätigter Brand behandelt, über den die Feuerwehr mit Zeitvorteil alarmiert wird“ informiert Spindler weiter. In der täglichen Praxis hat man es hier häufig auch mit Fehlalarmen zu tun, doch dies sollte sich bei der Übung im Freizeitheim natürlich anders darstellen. Wenige Minuten nach der Alarmierung erreichte die Feuerwehr Burghausen in Zugstärke das Freizeitheim.
Bereits eine erste Lage auf Sicht machte klar, dass dichter Brandrauch aus dem Erdgeschoß dringt, welcher durch Kunstnebel simuliert wurde. Bei einer Feier im dortigen Discobereich war es zu einem Kurzschluss im Mischpult mit Folgebrand gekommen. Es wurde angenommen, dass sich zwei Personen nicht mehr selbst retten konnten und bewusstlos in der Disco liegen. Über die Lüftungsanlage wurde der Rauch in die darüber liegenden Etagen verteilt, wo weitere Personen eingeschlossen waren. Als sich das Schadensausmaß abzeichnete, wurden, wie im Ernstfall weitere Kräfte nachgefordert und die Freiwillige Feuerwehr Raitenhaslach alarmiert. Fünf Trupps unter schwerem Atemschutz gingen daraufhin zur Menschenrettung und Brandbekämpfung ins Gebäudeinnere vor. Nach kurzer Zeit stellte sich der Übungserfolg ein. Das Feuer konnte gelöscht und alle Personen gerettet werden.
Herbert Beck vom Freizeitheim war als Beobachter vor Ort. „Für uns ist eine größtmögliche Vorsorge wichtig. Hierzu zählen nicht nur Einrichtungen des baulichen Brandschutzes, sondern auch mal eine Übung der Feuerwehr“, erklärt Beck. Auch für die Feuerwehr ist es im Ernstfall von großem Vorteil, ein Objekt schon mal beübt zu haben und Objektkenntnis zu besitzen. Das hat sich erst im Aufsehen erregenden Großbrand bei der Firma Brodschelm bewiesen. „Hier hat entscheidend geholfen, dass unsere Einsatzkräfte das Gelände von der Wasserentnahmestelle bis zum Gebäudeinneren kannten und somit schnell größeren Schaden abwenden konnten“ informiert Kommandant Florian Hobmeier, welcher die Übung ebenso als Beobachter verfolgte abschließend.