Feuerwehren Burghausen und Haiming liefern sich hochkarätiges Duell im Eisstockschießen

Vergangenen Donnerstag forderte die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Burghausen die Nachbarwehr aus Haiming zu einem Vergleich im Eisstockschießen heraus. Beide Wehren kultivieren diesen Sport seit vielen Jahren und werden in Fachkreisen als Hochkaräter gehandelt. Zu einem direkten Aufeinandertreffen kam es allerdings in den letzten Jahren nie, weshalb beide Seiten der Partie am Donnerstagabend mit Spannung entgegen fieberten. Gehöriger Respekt und letztendlich eine Portion Ungewissheit über die tatsächliche Stärke des Gegners prägten die Tage, seitdem dieses Aufeinandertreffen angesetzt wurde. Die Burghauser Mannschaft trainiert seit Ende November wöchentlich auf dem Kunsteis am Bürgerhaus, welches ideale Rahmenbedingungen bietet. Am vorhergehenden Samstag konnte unter 18 Mannschaften bei der Stadtmeisterschaft sogar ein sensationeller zweiter Platz erkämpft und damit ein klares Ausrufezeichen in Richtung Haiming gesetzt werden.

Beflügelt durch die jüngsten Erfolge, mit breiter Brust und den vier Vizestadtmeistern Anton Maier, Andreas Spindler, Walter Müller und Josef Danner in ihren Reihen trat die Burghauser Wehr nun am Donnerstag gegen Haiming an. Doch auch der Kontrahent hatte zahlreiche erfahrene Schützen in der Aufstellung, welche sich allseits bekannt bereits ihre Meriten verdient hatten. Bei Temperaturen klar unter dem Gefrierpunkt aber trockener Witterung waren die Weichen nun also gestellt, um gemeinsam einen spannenden Abend auf dem Eis erleben zu dürfen.

Auf zwei Bahnen mit Mannschaften à 15 Spieler machte man sich mit ein paar Testschüssen den Gegebenheiten vertraut, ehe es ernst wurde. Hochkonzentriert und im stetigen Bestreben, Kraft und Präzision in Einklang zu bringen, wurde Stock um Stock der Daube näher gebracht. Ein klarer Favorit zeichnete sich über lange Zeit nicht ab und die Leistungsdichte beider Lager verdeutlichten Entscheidungen, die das Auge nicht treffen konnte und letztendlich millimetergenau mit dem Maßband nachgemessen werden musste. Es war dann aber wohl der Heimvorteil und der geübte Umgang auf Kunsteis, welche beide Burghauser Mannschaften an diesem Abend als Sieger hervor gehen ließen.

Um einen Erfolg reicher und von sportlichem Ehrgeiz geprägten Momenten der wehrübregreifenden Kameradschaft ging es dann zur gemeinsamen Siegesfeier ins nahegelegene Feuerwehrhaus. Die Siegesnachricht machte schnell die Runde und sowohl Stadtpfarrer Erwin Jaindl, als auch der designierte Kreisbrandrat Franz Haringer ließen es sich nicht nehmen, an diesem Abend noch zu den Stockschützen zu stoßen und ihnen zu gratulieren. In Wirklichkeit wird allerdings sprichwörtlich nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird, geschweige denn so nervenaufreibend durchlebt, wie es vielleicht in Berichten wie diesem niedergeschrieben steht. So fand ein sichtlich zufriedener Vorstandsvoristzender Thomas Lindner die passenden Worte. „Wir haben die Hand nach Haiming gestreckt, und uns wurde eine Hand entgegen gereicht. Aus zwei ausgestreckten Armen wurde schon lange ein Handschlag und es ist schön, mit den Haiminger Kameraden wehrübergreifend nicht nur bei Übung, Einsatz und in anderen sportlichen Disziplinen, wie dem Schafkopfen, vereint zu sein.“

Die Burghauser Stockschützen richten ihren Blick nach vorne und ein Vergleich, wie dieser gegen Haiming, soll mit Sicherheit nicht der letzte gewesen sein. In naher Zukunft wird noch ein Turnier gegen die Patenwehr aus Ach angesetzt, was den nächsten Höhepunkt auf der Eisfläche am Bürgerplatz darstellen wird, ehe eine weitere erfolgreiche Eisstocksaison ihr Ende findet.