Nach rund einem Jahr Bauzeit gehen die umfangreichen Erweiterungs- und Umbaumaßnahmen am Gelände der Freiwilligen Feuerwehr in der Unghauser Straße ihrer Fertigstellung entgegen. Nachdem das zentrale Feuerwehrhaus 1971 eingerichtet wurde, ist dies die erste wesentliche, aber dafür umso tiefgreifendere bauliche Veränderung. Mit dem Stadtratbeschluss, den städtischen Bauhof in den Gewerbepark Lindach umzusiedeln, bot sich eine historische Chance, endlich mehr Platz für die in den letzten Jahrzehnten mit ihren Aufgaben massiv gewachsene Feuerwehr zu schaffen. „Es gab durchaus Überlegungen, auch die Feuerwehr aus der Stadtmitte in einen direkten Neubau im Randbereich auszulagern, doch ich habe mich immer für den Erhalt an der Unghauser Straße stark gemacht“, erklärt Erster Bürgermeister Hans Steindl. Neben längeren Ausrückzeiten hätte eine Verlagerung auch die verkehrten Signale in Richtung der aktuell rund 90 Ehrenamtlichen gesendet, die rund um die Uhr binnen Minuten in Not Geratenen qualifiziert zur Hilfe eilen. „Das ist Ehrenamt auf höchstem Niveau, welches einen Platz mitten in Stadt und Gesellschaft braucht. Das darf nicht einfach so nebenher laufen“, so das Stadtoberhaupt weiter.
Seit dem Spatenstich im April 2017 hat die Stadt ein Investitionsvolumen von rund 2,5 Mio. € aufgebracht, um das in die Jahre gekommene Anwesen in ein modernes Feuerwehrgelände zu verwandeln, das allen zeitgemäßen Ansprüchen, auch in Richtung Sicherheit und Unfallverhütung, gerecht wird. Eine wesentliche Verbesserung bringt die Schaffung neuer Fahrzeugstellplätze. Durch den Weggang des Bauhofs konnten im Bereich der ehemaligen Schreinerei vier neue Stellplätze geschaffen werden. Mit nun insgesamt zwölf Stellplätzen für Großfahrzeuge, Waschhalle und Werkstätten sieht sich die Wehr für die Zukunft gut aufgestellt. Der Anbau in Richtung Unghauser Straße ermöglicht zudem die würdige Unterbringung und Präsentation der historischen Drehleiter der Wehr aus dem Jahr 1952 in einer gläsernen Garage. Zudem erhält die Jugendfeuerwehr einen neuen Raum. Auch wurde ein zweiter großer Schulungsraum angebaut. „Wir bilden nicht nur unsere eigenen Einsatzkräfte aus, sondern haben als Kreisausbildungsstelle auch immer wieder Lehrgänge aus dem ganzen Landkreis, dem benachbarten Österreich oder von den Werkfeuerwehren im Haus und mussten auch in diese Richtung weitere Kapazitäten schaffen“ erklärt Kommandant Franz Haringer. Eine neue Zentrale, Sanitär-, Büro- und Verwaltungsräume, ein Übungsplatz und vor allem neu geschaffene großzügige Umkleidebereiche geben der Feuerwehr für die nächsten Jahre nun eine solide Basis, um ihren Aufgaben weiter gerecht werden zu können. Auch zeichnen sich zahlreiche Neu- und Ersatzbeschaffungen im Fuhrpark ab, für welche bereits heute Platz geschaffen werden muss.
„Für uns geht nun auch eine Zeit der Improvisation und Einschränkung zu Ende“, erklärt Kommandantenstellvertreter Florian Hobmeier, welcher zusammen mit Franz Haringer maßgeblich an der Planung beteiligt war. In rund einem Jahr Bauzeit musste die Freiwillige Feuerwehr zu ca. 260 Einsätzen ausrücken und stets darauf achten, die Ausrückefähigkeit sicher zu stellen. Zudem bedeutete die Baustelle auch für die komplette Mannschaft zahllose Arbeitsstunden an Eigenleistung.
Am Sonntag, den 17. Juni wird das neue Gelände mit einem Festgottesdienst um 9:30 Uhr unter der Leitung von Stadtpfarrer Erwin Jaindl im Hof der Feuerwehr feierlich eingeweiht. Hierzu haben die Verantwortlichen ein umfangreiches Rahmenprogramm ausgearbeitet und erhoffen sich zahlreiche Besucher, die die Möglichkeit nutzen, um mit der Feuerwehr zu feiern und das neue Gelände zu besichtigen. Zudem feiert die Jugendfeuerwehr als älteste des Landkreises ihr 50-jähriges Bestehen und ein neues Mittleres Löschfahrzeug erhält an diesem Tag den kirchlichen Segen. „Wir werden einen Festbetrieb mit Bewirtung vom Mittagstisch bis hin zu Kaffee und Kuchen einrichten und hoffen nun auf zahlreichen Zuspruch“, erklärt Vorsitzender Thomas Lindner. Für gute Stimmung sorgt die Lindacher Blaskapelle. Schlechtes Wetter ist an diesem Tag kein Hindernis, der Feuerwehr einen Besuch abzustatten, denn dann kann in die Fahrzeughalle ausgewichen werden.