Langwieriger Dauereinsatz nach massiven Schneefällen

Datum: 1. Dezember 2023 um 18:45 Uhr
Dauer: 32 Stunden 30 Minuten
Einsatzart: Technische Hilfeleistung
Einsatzort: Stadtgebiet Burghausen
Fahrzeuge: Kommandowagen (10/1), Einsatzleitwagen (12/1), Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (40/1), Löschgruppenfahrzeug (41/1), Mittleres Löschfahrzeug (47/1), Rüstwagen (61/1), Drehleiter (32/1), Gerätewagen (55/1), Mehrzweckfahrzeug (11/1), Mannschaftstransportwagen (14/1), Quad ATV (95/1)
Weitere Kräfte: Bauhof, Polizei


Einsatzbericht:

Nach den massiven Schneefällen am Freitag und Samstag ist es am Sonntagmittag Zeit, eine erste Bilanz zu ziehen. Was vom Wochenende bleibt, sind knapp 40 cm Neuschnee, unzählige umgeknickte oder umgestürzte Bäume und ein Einsatzaufkommen an der Belastungsgrenze für eine Vielzahl von Einsatzkräften. Niemand konnte ahnen, dass der erste umgestürzte Baum am Freitag gegen 18:29 Uhr den Auftakt für einen mehr als 24 Stunden andauernden Dauereinsatz aller verfügbaren Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr Burghausen geben sollte. Zunächst gab ein Baum in der Haiminger Straße am Neuhofer Berg der Schneelast nach, stürzte auf die Fahrbahn und beschädigte den Zaun eines Chemiewerks. Mit Unterstützung der Freiwilligen Feuerwehr Piesing wurde zunächst versucht, die Fahrbahn wieder freizumachen. Aufgrund zahlreicher weiterer umsturzgefährdeter Bäume in diesem Bereich und einer enormen Eigengefährdung, musste die Haiminger Straße allerdings dauerhaft mit Hilfe einer stationären Absperrung für den Verkehr gesperrt werden.

In der weiteren Folge des Abends und der kompletten Nacht auf Samstag kam es zu zahllosen weiteren Meldungen über umgestürzte Bäume im Stadtgebiet. Gegen 5 Uhr kollidierten ein Lkw und ein Pkw mit einem über die Fahrbahn gestürzten Baum auf der B 20 in Fahrtrichtung Marktl. Glücklicherweise kamen hier keine Personen zu Schaden. Ebenso auf der B 20 versperrte ein weiterer umgestürzter Baum einem Notarzteinsatzfahrzeug den Weg, welcher von der Feuerwehr beseitigt werden musste. Am Samstagmorgen zählte man bereits 30 Einsatzstellen im Stadtgebiet, an denen umgestürzte Bäume den Einsatz der Feuerwehr erforderten. Die Mitteilungen sollten über den gesamten Tagesablauf nicht abreissen und mehrere Paralleleinsätze forderten alle verfügbaren Kräfte der Wehr.

Als besonders neuralgisch erwies sich der innerstädtische Bereich der ehemaligen B 20 zwischen der Berchtesgadener und der Tittmoninger Straße. Eine Vielzahl von Bäumen war auf die Straße gestürzt und versperrte etwa die Hälfte der Fahrbahn. Da ein gefahrloses Beseitigen aufgrund zahlreicher weiterer umsturzgefährdeter Bäume nicht möglich war, wurde der oftmals auch als Umgehungsberg bezeichnete Straßenbereich ab Samstagmittag komplett für den Verkehr gesperrt. Für großes Unverständnis bei den Einsatzkräften sorgt die Tatsache, dass die Absperrung von einer Vielzahl von Verkehrsteilnehmern ignoriert und die stationären Absperrbarken sogar abgebaut wurden, um die gesperrte Straße dennoch zu befahren. Erst nachdem der städtische Bauhof mit einem Räumgerät höhere Schneehaufen auf der Fahrbahn aufschob, konnte die Straßensperre durchgesetzt werden. Ein Sattelzug, welcher den gesperrten Straßenbereich verbotswidrig befuhr, forderte die Feuerwehr ebenso über mehrere Stunden. Beim Versuch, den Umgehungsberg von der Tittmoninger Straße her zu befahren, fuhr sich das Gespann mit Tankauflieger nach wenigen Metern fest und musste von der Feuerwehr aufwendig geborgen werden.

Ein weiterer kritischer Bereich mit hohem Einsatzaufkommen war das Gebiet nördlich der Burgkirchener Straße bis Waldstraße und Haeckerstraße. Die Schneelast ließ mehrere Bäume aus dem Hangbereich des Hechenbergs stürzen. Ein Vorgehen wäre auch hier nur unter Lebensgefahr möglich gewesen. Bereits während der Erkundung stürzten weitere Bäume in den Arbeitsbereich der Einsatzkräfte, weshalb auch hier oft nur Absperrmaßnahmen ergriffen werden konnten. Bei geringer werdenden Schneelast müssen die umgestürzten und umsturzgefährdeten Bäume in den nächsten Tagen von Fachfirmen beseitigt werden. Am Samstagabend gegen 19 Uhr, also gut 24 Stunden nach dem ersten Einsatz, waren alle bis dahin bekannten Einsatzstellen abgearbeitet. Im Schnitt waren rund um die Uhr etwa 30 Ehrenamtliche der Feuerwehr Burghausen im kompletten Stadtgebiet im Einsatz. Ein Großteil der Einsatzkräfte war zuletzt in der Nacht von Donnerstag auf Freitag zu Schlaf gekommen. Umso ärgerlicher war es, dass es mit der mehr als verdienten Nachtruhe am Sonntag gegen 2 Uhr ein Ende nehmen sollte. Eine als Büchertauschschrank umfunktionierte alte Telefonzelle wurde vor der Hans-Kammerer-Schule in Brand gesteckt. Die in Vollbrand befindliche Telefonzelle konnte von den Einsatzkräften schnell abgelöscht werden.