Übung: Brand in Einfamilienhaus

Ein paar schicksalhafte Stunden durfte ein für den Abbruch vorgesehenes Einfamilienhaus in der Klausenstraße erleben, denn es diente der Freiwilligen Feuerwehr Burghausen als Objekt für eine Zugübung am vergangenen Montag. So wie es auch in der Realität mit großer Häufigkeit vorkommt, riefen mehrere im Objekt installierte Rauchwarnmelder durch ihr Auslösen erst die Nachbarn, und nach deren angenommenen Notruf die Feuerwehr auf den Plan. Als die Feuerwehr das Übungsobjekt in Zugstärke erreichte drang bereits durch Kunstnebel simulierter Brandrauch aus dem Dachgeschoss. Aus einer Dachgaube der zur Straße gewandten Gebäudeseite hing eine leblose Person, die beim Versuch auf sich aufmerksam zu machen offenbar durch den Brandrauch in misslicher Lage bewusstlos geworden war. Die weitere Erkundung ergab, dass auf der Gebäuderückseite im ersten Obergeschoss eine weitere Person an einem Fenster eines noch nicht von der Brandausdehnung betroffenen Raumes steht, welcher aber der Fluchtweg ins Freie abgeschnitten ist. Übungsleiter Andreas Spindler und Zugführer Michael Hauf machten sich durch eine ausgiebige Erkundung nach Taktikschema ein eingehendes Bild der Lage, denn eine fundierte Entschlussfassung mit darauf aufbauender Befehlsgebung stellen in jedem Einsatz die Basis für eine effektive Hilfeleistung durch zielgerichtete Maßnahmen der Feuerwehr dar. Nach einer Priorisierung stand fest, dass die ersten Maßnahmen der Rettung der bewusstlosen Person im Dachgeschoss gelten müssen. Zu diesem Zweck wurde vor dem Gebäude der Teleskopmast in Stellung gebracht, über welchen die Rettung auf Erdbodengleiche nach kurzer Zeit erfolgen konnte. Die Person auf der Gebäuderückseite konnte über eine tragbare Leiter gesichert nach unten geführt werden.

Ein Trupp unter schwerem Atemschutz durchsuchte daraufhin alle weiteren Räume und ging zur Brandbekämpfung ins Gebäudeinnere vor. Plangemäß verschärfte sich die Lage und der Trupp musste den sofortigen Rückzug antreten als angenommen wurde, dass die Flammen durch das Dach schlagen und man sich nun einem offenen Dachstuhlbrand gegenüber sieht. Daraufhin erfolgte ein massiver Löschangriff von außen, auch über den Wasserwerfer des Hubrettungsfahrzeuges. Nachdem die Brandbekämpfung als erfolgreich angenommen wurde fand das Szenario seinen Abschluss. Zufrieden zeigte sich Kommandantenstellvertreter Andreas Spindler. „Derartige Abbruchobjekte ermöglichen uns Übungen unter realitätsnahen Bedingungen durchführen zu können.“ Der Innenangriff kann mit Wasser am Strahlrohr ohne Rücksicht auf Gebäudeschäden gestützt von einer taktischen Ventilation erfolgen. „Das geht sonst nicht so einfach und deshalb sind wir dankbar, wenn wir als Feuerwehr vor der Abrissbirne kommen können und uns Übungsobjekte zur Verfügung gestellt werden“ erklärt Spindler abschließend. Kreisbrandmeister Vincenzo Bucci nahm als Vertreter der Kreisbrandinspektion an der Übung teil, da auch die Führungskräftekommunikation ähnlich gelagert wie im Ernstfall dargestellt wurde.