Spannend: Sonderausbildung für die Kettensägenführer der Feuerwehr

Zu den mitunter gefährlichsten Arbeiten mit der Kettensäge gehört das Schneiden von unter Spannung stehendem Holz. Regelmäßig wird die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Burghausen bei Einsätzen mit dieser Herausforderung konfrontiert. Alleine im letzten Jahr kam es zu 18 Alarmierungen, wo gefallene oder umsturzgefährdete Bäume das Eingreifen der Feuerwehr erforderten. Nicht selten stand das Holz dann noch unter Spannung. Hierbei gilt es dann sorgfältig abzuwägen, ob der Feuerwehrdienstleistende mit der Beseitigung des Baumes einer potenziellen Gefahr ausgesetzt werden soll, oder ob eine weiträumige Absicherung und die Beseitigung durch ein Fachunternehmen dem Erreichen des Einsatzzieles ebenso Genüge tut. In der Regel entscheidet sich der Einsatzleiter für Letzteres, wobei es auch immer wieder vorkommt, dass die Feuerwehr selbst mit der Beseitigung des Baumes tätig werden muss. „Wir hatten in Vergangenheit beispielsweise die Situation, dass nach einer Sturmlage mehrere umgestürzte Bäume die Zufahrt zum Krankenhaus blockierten. Hier mussten wir dann sofort tätig werden, um die Klinik als systemkritische Einrichtung wieder uneingeschränkt zugänglich und die Wege für den Rettungsdienst frei zu machen“, erklärt Kommandant Florian Hobmeier. Hier kommen dann speziell im Umgang mit der Motorkettensäge ausgebildete Feuerwehrdienstleistende zum Einsatz. Um deren Kenntnisse und Fähigkeiten im Umgang mit dem gefährlichen Gerät auf einem einsatzfähigen Niveau zu halten, absolvierten 12 Kettensägenführer am vergangenen Samstag eine Weiterbildung mit dem Schwerpunkt „Schneiden unter Spannung“. Initiiert hatte diese Ausbildungsmöglichkeit die Freiwillige Feuerwehr Raitenhaslach. Diese hatte einen Simulator der landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft aus München an die Salzach geholt, mit welchem Baumstämme unter Spannung gebracht werden können. Am Samstagvormittag stellte die Freiwillige Feuerwehr Raitenhaslach auch den Burghauser Kameraden die Möglichkeit zur Verfügung, am Simulator üben zu können. Unter der Anleitung und nach einer theoretischen Einweisung durch Manuel Mitterer und Sebastian Wagenhofer galt es, das unter Spannung stehende Holz fachgerecht und ohne Gefährdung zu zerschneiden. Imposant war es hierbei zu sehen, welche enormen Kräfte schon beim Zerschneiden von kleinen Stammdurchmessern freigesetzt werden. „Wir haben diese tolle Ausbildungsmöglichkeit gerne wahrgenommen, um unsere Einsatzkräfte im wahrsten Sinne des Wortes auf Biegen und Brechen zu schulen und hingehend der Gefährlichkeit dieser Materie zu sensibilisieren“, erklärt Hobmeier abschließend.