Zu einer nahezu historischen Wachablösung ist es mit der Beschaffung eines Tanklöschfahrzeugs TLF 4000 im Fuhrpark der Freiwilligen Feuerwehr gekommen. Das neue Fahrzeug ersetzt das in die Jahre gekommene Vorgängermodell mit Baujahr 1988 und befindet sich nach einem zweitägigen intensiven Fahrertraining für 12 Maschinisten bereits seit August im aktiven Einsatzdienst. Schon im Jahr 2022 erstellte der feuerwehrinterne „Arbeitskreis Technik“ unter der Leitung von Kommandant Florian Hobmeier die Ausschreibung für die Ersatzbeschaffung, aus der der Aufbauhersteller Ziegler mit Fertigungsstandort im sächsischen Mühlau als Bestbieter hervorging. „Die nun erfolgte Beschaffung eines neuen Tanklöschfahrzeugs sichert die Schlagkraft der Feuerwehr auf viele Jahre und gibt uns ein adäquates Einsatzmittel zur Hand, um den steigenden Anforderungen von ausrüstungstechnischer Seite her gerecht werden zu können“, erklärte Kommandant Hobmeier nach der Indienststellung.
Neben 5.500 Litern Wasser und 500 Liter Schaummittel führt das Fahrzeug Sonderlöschmittel in Form von ABC-Löschpulver, Metallbrandpulver und CO₂ mit. Durch die enorme Menge an mitgeführten Löschmitteln kann das Fahrzeug vor allem bei Einsätzen seine Vorteile ausspielen, wo keine geregelte Löschwasserversorgung vor Ort gegeben ist, so wie es bspw. bei Objekten und Verkehrswegen im außerstädtischen Bereich oder bei Vegetationsbränden der Fall ist. Seine Premiere hatte das Fahrzeug bei den Helmbrechtsspielen, wo es bei allen Hauptproben und Aufführungen unbemerkt im Hintergrund stand, die Sicherheitswache der Feuerwehr unterstützte und den Brandschutz auf dem Bergerhofgelände sicherstellte. Der über eine Funkfernbedienung steuerbare Dachmonitor ermöglicht mit 65 m Wurfweite ein Bekämpfen der Brandstelle aus sicherer Entfernung, was vor allem bei größeren Bränden und Bränden in der Industrie notwendig ist. Bereits beim Vorgängerfahrzeug beschleunigte die Wasserabgabe über den Dachmonitor die Löschtätigkeiten beim Großbrand auf dem Gelände eines Busunternehmens im Jahr 2019 enorm. Die eingebaute Feuerlöschkreiselpumpe fördert eine Wassermenge von 2.600 Litern Wasser pro Minute im Saugbetrieb.
Das mit drei Einsatzkräften besetzte Fahrzeug kann einen Atemschutztrupp mit vollständiger Ausrüstung zur Einsatzstelle bringen und bietet mit seiner umfangreichen Zusatzbeladung vielfältige Einsatzmöglichkeiten. Zu dieser zählt neben einem 10.000 Liter fassenden Faltbehälter für Löschwasser unter anderem auch eine 6×8 m messende Brandbegrenzungsdecke für Fahrzeugbrände. Ein Lichtmast mit vier Hochleistungs-LED-Scheinwerfern stellt eine großflächige Ausleuchtung bei Einsätzen in der Dunkelheit sicher.
Das Fahrzeug mit einer Motorleistung von 260 kW auf Mercedes-Arocs-Fahrgestell, hat 18.000 kg zulässiges Gesamtgewicht und bietet trotz der umfangreichen Beladung noch eine Gewichtsreserve von 500 kg. Moderne Fahrzeugtechnik, wie bspw. ein Abbiegeassistent, erhöht die Sicherheit im Verkehr und dient dem Schutz von Fußgängern und Radfahrern. Im Fahrerhaus ist ein Funk-Bedien- und Navigationssystem montiert, welches eine übersichtliche und einfache Bedienung des Fahrzeugfunks ermöglicht. Zusätzlich wird im Einsatzfall automatisch die Adresse des Einsatzortes eingespielt und der Maschinist an die Einsatzadresse navigiert.
Die Beschaffungskosten inklusive der feuerwehrtechnischen Ausrüstung beliefen sich inkl. MwSt. auf 495.000 €, von denen 121.000 € als Zuschuss vom Freistaat Bayern zur Verfügung gestellt wurden.


















